Jugendliche Newcomer aus Syrien und Afghanistan erzählen in der Nimmerland Kinderbuchhandlung von ihren Erfahrungen.

Proppenvoll war die einzige Kinderbuchhandlung von Rheinland-Pfalz im Mainzer Stadtteil Gonsenheim, die durchaus auch das Gespräch mit Erwachsenen sucht, in diesem Fall mit Flüchtlingen oder wie man korrekter sagt: mit Geflüchteten. Die Inhaberin Susanne Lux hatte für den 15. März eingeladen, die Buchhandlung als neutralen Ort zu nutzen, weniger um freiwillige Helfer zu finden, als eine Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen von Alt- und Neu-Gonsenheimern zu bieten.
Vier jugendliche Betroffene hatten sich bereit erklärt Fragen zu beantworten, ein bisschen zu erzählen. Zwei junge Männer und zwei noch jüngere Frauen, 16-jährige Schülerinnen, die seit 3 Monaten in Mainz sind und ein Gymnasium besuchen, bereits einen erstaunlichen deutschen Wortschatz besitzen und akzentfrei sprechen. Eine aus Syrien, eine aus Afghanistan, ein Jahr unterwegs gewesen, konnten sie viele Länder aufzählen, die sie auch ganze Strecken zu Fuß durchwandert hatten. Einige Angehörige waren an diesem Abend da, viele afghanische und syrische Sprachschüler, ansonsten viele, viele interessierte Mainzer, die sich anschließend austauschten über Erfahrungen und Fragen stellten nach Adressen zum Helfen. Viele Kontakte konnten geknüpft werden, Handynummern wurden ausgetauscht, Praktikumsplätze besprochen. Auch die verschiedenen Vereine und Anlaufstellen für Geflüchtete, die bisher noch nicht miteinander vernetzt waren, kamen ins Gespräch. Alles in allem ein äußerst runder, zutiefst befriedigender Abend, der mehr im Stadtteil angestoßen hat, als wir zu hoffen wagten.